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Platinen erstellen
© Markus Winter
1.0 Layout
Um
eine Platine erstellen zu können, muss die Schaltung zuerst in ein
Layout umgewandelt werden. Dieses Layout kann man mit verschiedensten
Programmen wie sPrint, Eagle, Altium, usw. erstellen.
Das fertige Layout muss entweder auf eine Overheadfolie oder auf transparentes Papier gedruckt werden.
Man sollte dabei die Druckqualität erhöhen, sodass sich die Dichte der schwarzen Farbe verbessert.
Um Ätzmittel und Zeit zu sparen, sollte zusätzlich immer
Automasse aktiviert werden(sofern es nicht entsprechende Anwendungen
verhindern).
2.0 Platine zuschneiden
Die Platinen können mit den verschiedensten Mitteln zugeschnitten werden:
- Winkelschleifer
- Dremel
- Brechen
- u.v.a
Ich
hatte die Platinen anfangs mit einem Dremel und der entsprechenden
Trennschreibe zugschnitten, jedoch ist der Verschleiß aufgrund des
harten Epoxyds sehr hoch, weshalb ich zum Winkelschleifer mit
Diamantscheibe umgestiegen bin.
3.0 Belichten
Das
Layout muss so ausgedruckt werden, dass die bedruckte Seite direkt auf der
Platine
aufliegt. Ich selbst verwende 2 Transparentpapierblätter
übereinander, um ein besseres Ergebnis zu erzielen (erhöht
die Dichte der schwarzen Flächen). Es besteht aber auch die
Möglichkeit, das Layout auf Overheadfolien zu drucken.
Um eine Platine zu belichten, kann man verschiedenste Geräte verwenden:
- Halogenstrahler
- Röhren Belichter
- UV LED Belichter
- u.v.a
Ich habe mir einen UV LED Belichter mit einer Größe von 16x 16 cm gebaut.
Die Belichtungszeit beträgt 9min bei einem Abstand von 5cm von
Belichter zu Platine. Details zu dem UV-Led Belichter werden noch nachgereicht.
4.0 Entwickeln
Nach
dem Belichten muss die Platine anschließend mit Natriumhydroxid
entwickelt werden. Ich habe mir hierzu eine Schale aus dem Baumarkt
geholt und entwickle die Platine einige Sekunden darin.
Die Dosierung sollte bei in etwa 10g auf 1Liter Wasser liegen.
Der Vorgang ist, je nach Dosierung nach wenigen Sekunden(bis 1min) fertig, wenn man das blanke Kupfer sehen kann.
Nach dem Entwickeln muss die Platine gründlich mit Wasser abgewaschen werden.
Beim Entwickeln wird der Teil der Platine vom Photolack entfernt, der beim Belichten nicht schwarz war.
Natriumhydroxid erhält man in Apotheken (auch als Rohrreiniger)
und in Elektronikshops. Das Natriumhydroxid aus Shops ist
feinkörniger und löst sich besser auf, jedoch ist es auch deutlich
teurer.
4.1 Nachbearbeitung nach dem Entwickeln
Manchmal
kommt es vor, dass gewisse Stellen ausgebessert werden müssen. Dies
kann man mit den entsprechenden Stiften korrigieren. Ich verwende
hierzu "Eddiing 3000".
5.0 Ätzen
Der
nächste Schritt ist nun das Ätzen. Hierbei wird jenes Kupfer
entfernt, welches nicht mehr mit einem Photolack beschichtet ist.
Typische Ätzmittel:
- Eisen III Chlorid: ist sehr billig (7€/kg), jedoch erzeugt es furchtbare Flecken.
- Natriumpersulfat: ist
doppelt so teuer(14€/kg), muss auf ca. 40-50° erhitzt werden.
Nach Auflösung anfänglich transparent, wird mit steigendem
Kupferanteil bläulich.
Das
Ätzen kann man entweder kostengünstig mit einer
Kunststoffschale und einem Halogenstrahler aus dem Baumarkt
durchführen, oder man kauft oder baut sich ein Ätzbecken. Das
Bauen ist mit relativ viel Arbeit verbunden, jedoch kommt man dabei
deutlich günstiger davon(Bilder und Details hierzu werden
ebenfalls noch nachgereicht).
Der Ätzvorgang wird beschleunigt, wenn die Temperatur des
Ätzbeckens / der Ätzschale auf 40 bis 50°C erhitzt wird
und zusätzlich das Wasser mittels Luftzufuhr umgewälzt wird.
Je blauer das Natriumpersulfat wird, desto mehr Kupfer wurde bereits abgetragen(erst nach einigen Platinen ersichtlich).
Nachdem der Ätzvorgang abgeschlossen ist, muss die Platine wieder sehr gründlich mit Wasser gereinigt werden.
6.0 Konservierung
Ist
der Ätzvorgang abgeschlossen und wurde die Platine gründlich
mit Wasser gereinigt, so hat man nun mehrere Möglichkeiten, die
Platine vor Oxidation zu schützen.
- Fotolack nicht entfernen
- Lötlack
- Verzinnen
Entscheidet
man sich für Variante 1, so sollte der Fotolack unmittelbar vor dem
Löten mit Universalverdünnung entfernt werden.
Möchte man jedoch die Platine mit Lötlack oder Zinn
konservieren, so muss der Fotolack mit z.B.: Uni-Verdünnung entfernt
werden.
Anschließend sprüht man den Lötlack auf und lässt ihn für einige Minuten / Stunden trocknen.
Das Verzinnnen ist etwas aufwändiger.
Hierzu benötigt man folgende Dinge:
- ROSOL3
- Heißluftföhn
- Lappen
- Leinöl
Nachdem
der Fotolack entfernt wurde, trägt man am besten mit einem Pinsel
ROSOL3 auf die Platine auf. Anschließend wird diese mit einem
Heißluftföhn erhitzt und das überschüssige Zinn
mit einem in Leinöl getränkten Lappen weggewischt. Das
Leinöl verhindert ein Verschmieren des Zinns.
8.0 Mögliche Fehler
Die Ränder sind teilweise unscharf
Dann lag das Layout nicht eben auf der Platine auf.
v1.0 30.08.11
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